6. Von Trenta nach Bovec

Es heißt: Bowezzzzzzzzzzzzz, nicht Bowetsch.

10 Jahre hab ich das falsch gesagt, daher:

https://sl.wikipedia.org/wiki/Slika:Sl-Bovec.oga

Start war in Trenta. Ein kleines Dörfchen, das sich schon im Flachland entlang der Soća schmiegt.

Ein guter Ort zum Übernachten und Verweilen.

Es gibt ein kleines Geschäft (mit Wurst + Käsetheke!), ein Restaurant (Cappuccino um € 1,50!!!) und Appartements zum günstigen Preis von € 50,– für zwei Personen).

Das Wetter war schön, es war heiß, daher hatte ich den genialen Einfall, um 12 Uhr zu Mittag wegzugehen.

Aber keeeeeeine Angst, ich habe vorgesorgt und 2,1 Liter Wasser im Gepäck.

Doch diese Story geht nicht gut aus 🙂

Einerseits wegen dem super gewählten Zeitpunkt des Weggehens, andererseits wegen der gut 22 Kilometer langen Wegstrecke!

Der Start: Trenta und Umgebung

Entlang der Soca

Da geht man dann ein Zeiterl entlang der Soca. Wirklich schön anzusehn, verdammt viele Ausblicke auf Berg und Fluss.

Die Kombination macht’s da schon sehr aus. Also auf der einen Seite der wunderschöne, türkise Bergfluss und dann die steil aufsteigenden Bergfluchten.

 

Dieser Weg wird kein leichter sein!

Ich bin schon gefühlt den ganzen Tag gegangen, da ist erst die Hälfte des Weges um. Die Wasservorräte sind natürlich längst schon aufgebraucht und ich hab meine Wasserflasche schon ca 4x aufgefüllt.

Wo?

Natürlich in der Soca! Schmeckt!

Irgendwohin muss das ganze Wasser aber zuvor gegangen sein.

Wohin?

Rund um mich, in mein Gewand, meine Schuhe ja sogar in die Schlaufen meiner Wanderstöcke.

Da kam mir dann die Soca recht gelegen.

Warum?

Ich bin an ein lauschiges Plätzchen geraten, wo sich sehr viele Menschen tummelten um die Soca als Freibad zu benutzen.

Vom Chillen am Fluss mit Bier und Campingstuhl über Klippenspringer bis Stand-Up-Paddler war dort alles vertreten.

Passt für mich!

Ausgezogen. T-Shirt, Boxershort und Socken gewaschen, auf einen Felsen zum Trocknen gelegt, den zuvor in Trenta gekauften Speck gegessen und wohlfühlen. Die letzte Aufgabe war besonders schwer! 🙂

Frisch „geduscht“ nach einem „Waschtag“ und mit vollem Magen ging’s dann weiter.

Fotos von dem „Freibad“ gibt es aufgrund halbnackter Menschen und Privatsphäre nicht, aber rund um dieses Platzerl schaut’s so aus:

Wie gesagt, am Standort dieser Fotos sind es noch ein bisserl mehr als 10km Wegstrecke.

Ich bin doch keine Kletterpflanze, oder?

Es war schön zu gehen, ging aber zeitweise steil bergauf.

Weil ich ja so ein Uber-Brain bin, habe ich manchmal die falsche Abzweigung genommen und fand mich zb auf einem „Klettersteig“ wieder.

Das kann man sich so vorstellen:

Ich, mit riesigem Rucksack. Entlang eines schmalen Weges hoch über der Soca. Der Weg ist teilweise kein Weg mehr sondern nur mehr noch grad so breit, dass man den Fuß draufstellen kann.

Auf der einen Seite steiler Wald/Fels und auf der anderen Seite der Abgrund zur Soca hinunter. Dort unten warten schroffe Felsen, für den Fall des Absprunges.

Das war ein lustiger Moment, als ich dann am Ende des „Klettersteiges“ angekommen und es nicht mehr weiter ging. Also zurück.

Es hat sich aber auf jeden Fall ausgezahlt!

Ich ging’s dann ruhiger an und hab den Weg entlang der Soca genossen.

Nicht nur den Weg entlang, sondern auch die Soca selbst!

An dem Tag dürfte ich so circa 5-7 Liter Wasser aus der Soca getrunken haben. Astrein! Gut im Geschmack, weich im Abgang und der Gesundheit sehr zuträglich!

Nach gut 22 Kilometern und einem fast ausgetrunkenem Fluss namens Soca hab ich Bovec gegen 20.00 Uhr erreicht. Das war ein hartes aber sehr befriedigendes Stück Arbeit!

 

Abgestiegen bin ich im Hotel Mangart.
Das Hotel führt ein paar Zimmer als Youth Hostel, was mir sehr entgegen kam. Mein Zimmerkollege in dem umfunktionierten Hotelzimmer war ein Fotograf aus Australien. Neuseeland: Check. Australien: Check! Damit hab ich diese Ecke der Erde durch. Zumindest was Zimmerkollegen betrifft!

360 Grad Ansichten zum Schluss!